Donnerstag, 12. Juni 2008
Zur Geschichte des Josefshauses
Am 1686 beginnt die Geschichte des Josefshaus.
Das Haus wurde in diesem Jahr von der Familie van Gülpen erbaut und diente ihr fortan als Sommersitz.
Zu dieser Zeit hieß das Josefshaus jedoch noch nicht Josefshaus, sondern war unter Namen wie „Haus Müsch“ oder „Haus Buchenau“ bekannt. Das könnte so sein, weil das Haus von einem beachtlichen Buchenbestand umgeben war von denen bis heute an dieser Stelle noch welche wiederzufinden sind.
Der Familie Gülpen folgten andere Familien die das Landhaus bewohnten. Auf ganz besondere Persönlichkeiten die mit dem Haus in Verbindung gebracht werden können, wird an anderer Stelle nochmal eingegangen.
Nach meinem bisherigen Informationsstand gehörte das Haus bis 1929 mehreren wohlhabenden Familien (nacheinander;) ) als Landhaus.
Meistenfalls handelte es sich um Tuchmacherfamilien.


1929 wird das Haus durch die Schwestern des St. Raphael Klosters erworben und erhält von ihnen seinen Namen auf das es bis heute lautet: Josefshaus.
In einem Buch steht, dass die Schwestern Rettungsarbeit durch Erziehung leisten.
Aus den Berichterstattungen von Herrn Rieht und Herrn Rouette, weiß ich was damit wirklich gemeint ist. Die Schwestern hatten sich die Resozialisierung von prostituierten Mädchen und Frauen zur Aufgabe gemacht.



Im Kloster lernten diese nähen, kochen, waschen, backen, bügeln und ähnliche Hausarbeiten, aber auch Feld- und Gartenarbeit.
Da die Anzahl der zu betreuenden Mädchen stetig wuchs erweiterten die Schwestern ihr Areal um das Josefshaus und brachten die Mädchen dort unter.





Während des Zweiten Weltkrieges war der Lousberg sehr stark umkämpft.
Da das Josefshaus direkt am Fuße des Lousbergs liegt hatte es nach dem Weltkrieg stärke Schäden davongetragen.
Trotzdem wurde es weiterhin, vermutlich wieder in Zusammenarbeit mit dem St. Raphael Kloster, als Altenheim genutzt.
Durch den Krieg hatte sich nämlich die Zahl der obdachlosen Alten die im Kloster aufgenommen wurden stark vermehrt, so dass zusätzlich zur Aufgabe der Erziehung junger Mädchen, ebenfalls ein Altenheim im Kloster eigerichtet wurde.
(Heute ist das Kloster nicht mehr von den Schwestern besetzt sondern gehört der Interboden AG.
In den alten Klostermauern wird nun ein Altenheim betrieben.
Ob dieses Altenheim immer noch aus den alten Tätigkeiten der Schwestern fortbesteht oder durch den Investor wiederbelebt wurde, ist eine Frage die noch zu klären wäre. Diese gehört hier aber nicht in das Thema Josefshaus.)

Um 1987 begann der Wiederaufbau des Josefshauses unter der Anleitung von Herrn Rieth.
Er renovierte und baute das Josefshaus mit der Hilfe von langzeitarbeitslosen Jugendlichen wieder auf. Sein Vorhaben war, eines von mehreren europäischen Bildungszentren zu schaffen.
Mit dem Verein für europäische Bildung, betrieb er das Haus, zusammen mit der Hilfe von Zivildienstleistenden und jungen Leuten die ein freiwilliges soziales Jahr machten, für Jugendliche aus ganz Europa die bspw. Deutsch in Aachen lernen wollten und dazu einen Aufenthalt hier vorsahen.
Diese Epoche des Hauses ist ganz genau morgen auch vorbei.
Der Investor Interboden AG , dem nun das Anwesen gehört hat dem Josefshaus die Miete gekündigt und so kommt es, dass Herr Rieth morgen am 13.06.2008 nach Augsburg umzieht um seiner Berufung, jungendlichen Menschen aus Europa Perspektiven aufzuzeigen, weiter nachgehen zu können.

Wenn man Gerüchten folgen kann, so wird das große Haus zu Luxuswohnungen umgebaut, sollte sich kein Privatkäufer finden der das Haus komplett kauft. Was sich in nächster Zeit dort tun wird warten wir selber gespannt ab =)

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