Montag, 14. Juli 2008
Stadt-Landschafts-Reise
nina_n, 00:51h
Rufe deine Eltern an und berichte von deinem Vorhaben! Diskutiere Verbesserungsvorschläge!
Als ich meine Eltern anrief, um ihnen von meinem Entwurf zu erzählen, waren sie zunächst sehr erstaunt. Stegreife, bei denen man Ikea-Artikel zu etwas Anderem zusammensetzt, hatten sie zwar schon gesehen, aber ein Entwurf, der ein Spaziergang ist, war ihnen neu.
Also habe ich von der EuRegionale und den Temporären Gärten erzählt, ihnen ein paar Prospekte von den Veranstaltungen in diesem Sommer und meine Aufgabenstellung zu lesen gegeben.
Dann habe ich von meinem Entwurf einer Stadt-Landschafts-Reise erzählt und auch schon die einzelnen Stationen beschrieben. Meiner Mutter kam die Zeitspanne von neun Stunden sehr lang vor und sie schlug vor, die Reise auf zwei Tage aufzuteilen. Außerdem war sie besorgt, ob das Wetter mitspielen würde, da wir fast ausschließlich ohne Dach über dem Kopf auskommen müssen würden.
Einen Verbesserungsvorschlag hatte sie für diesen Fall allerdings nicht anzubieten.
Mein Vater war interessiert zu erfahren, wie ich das Essen an die jeweiligen Orte bringen würde. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich das selbst noch nicht und so überlegten wir, dass ich wohl noch einen Freiwilligen finden müsste, der mit einem Automobil aushelfen kann.
Sehr angetan waren meine Eltern davon, dass ich mich bei meinen Vorbereitungen mit den heimischen Pflanzen und Tieren beschäftigt habe. Meine Mutter, ihres Zeichens Apothekerin, schickte mir direkt ein paar hilfreiche Hefte über Sträucher, Blumen, Bäume und Wildtiere und regte an, dass ich auch etwas über Gift- und Heilpflanzen einbauen sollte. Mein Vater meinte, bei Fragen zu Vogelarten sollte ich meine Großmutter anrufen, da sie auf diesem Gebiet Spezialistin sei.
Unsere Stadt-Landschafts-Reise
Wenn auch arg verspätet, möchte ich auch noch etwas zu unserer Stadt-Landschafts-Reise schreiben. Zunächst möchte ich noch einmal die Grundsätze der Pfadfinder schriftlich nachreichen, die ich euch vermitteln wollte.
Spuren des Gründers
Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg ist - im Gegensatz zu vielen anderen Pfadfindergruppierungen wie z.B. den Weltenbummlern - offiziell anerkannter Teil der Weltpfadfinderbewegung. Diese Bewegung wurde 1907 von Lord Baden-Powell of Gilwell gegründet. Auf diesen Mann gehen einige der auch heute noch gültigen erzieherischen Grundsätze der DPSG zurück:
Paddle your own canoe
Dies bedeutet, dass Kinder und Jugendliche in der DPSG lernen sollen, ihr Leben selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen und zu gestalten. Sie müssen lernen, bei ihrem Handeln mögliche Konsequenzen abzuschätzen und diese in Kauf nehmen.
Learning by doing
Dieses Prinzip sagt aus, dass bei den Pfadfindern möglichst viele Sachen angepackt und ausprobiert werden. Durch praktisches Tun ist ein effektives Lernen möglich, und nur durch das Tun und Ausprobieren kann man (Lebens-) Erfahrungen sammeln.
Look at the boy
In diesem Grundsatz ist eine Sache verankert, die uns grundsätzlich von z.B. Sportvereinen unterscheidet: Der schwächste der Gruppe bestimmt das Tempo der Gruppe. Es geht also bei der DPSG nicht um persönliche Leistung, sondern darum, gemeinsam als Gruppe etwas zu erreichen und die schwächeren Mitglieder der Gruppe zu unterstützen.
Obwohl ich diejenige war, die den Ablauf schon vorher kannte, habe ich eine ganze Reihe überraschender Erkenntnisse gewonnen, nicht nur aufgrund der einzelnen Präsentationen. Im Einzelnen wären das:
- Sonnenaufgänge sollte man besser außerhalb von Aachen beobachten - da sieht man sie vielleicht (Katharina, wie hast du das geschafft?)
- Heliumballons wollen gut festgehalten werden
- Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, regnet es in Aachen
- Iraner sind sehr hilfsbereite Menschen und tragen Taschen mit Frühstücksutensilien meilenweit
- BWLer verspüren bei längeren Spaziergängen und Busfahrten den Drang, zu singen (ich hätte doch Liedtexte vorbereiten sollen, nach der Reaktion beim Vortreffen hatte ich nicht damit gerechnet)
- bei der Baumbestimmung hätte ich auch ausgefallenere Exemplare nehmen können, die Aufgabe war vielleicht zu einfach - oder meine Reisegruppe zu gut informiert
- Lateinische Ausdrücke in den Raum zu werfen macht immer einen gebildeten Eindruck
- Anwohner des Paulinenwäldchens scheuen weder Wind noch Wetter, wenn es um den Meinungsaustausch über ihren Obeliskenplatz geht
- Koryphäen der Pflanzenbestimmung wachsen in Baesweiler auf
- Geographen sind die besseren Dreibeinläufer
- es gibt Kompass-Naturtalente unter BWLern
- meine Sorgen, ob alle mitmachen würden, waren unbegründet , eventuell hätte ich mehr Spiele einplanen sollen, was natürlich mehr Zeit in Anspruch genommen hätte - Lars hatte da einige gute Vorschläge auf Lager
- nur ein wasserdichter Schuh ist ein guter Schuh (gilt für Aachen)
- wer früh aufsteht, hat mehr vom Tag - in der Theorie schön, aber morgens wenig überzeugend
Für die Vorbereitung der Stadt-Landschafts-Reise hatte mir meine Mutter (wie oben erwähnt) Hefte aus ihrer Apotheke besorgt, in denen Informationen über heimische Tier- und Pflanzenarten stehen. Falls jemand von euch Interesse an diesen Heften hat, schreibe ich euch hier die Titel auf und ihr könnt mir eine Mail schicken, welche der Hefte ihr gerne hättet. Im Handbuch für Pfadfinder sind zwar auch einige Pflanzen aufgelistet, aber leider nur mit Namen und schwarz/weiß Zeichnung.
Laub- und Nadelbäume - Wildpflanzen für den Hausgarten - Heilpflanzen für die Hausapotheke - Vorsicht Giftpflanzen! - Feld- und Wiesenblumen - Sträucher aus Wald und Flur - Im Wald und auf der Heide (Wildtierarten)
Als ich meine Eltern anrief, um ihnen von meinem Entwurf zu erzählen, waren sie zunächst sehr erstaunt. Stegreife, bei denen man Ikea-Artikel zu etwas Anderem zusammensetzt, hatten sie zwar schon gesehen, aber ein Entwurf, der ein Spaziergang ist, war ihnen neu.
Also habe ich von der EuRegionale und den Temporären Gärten erzählt, ihnen ein paar Prospekte von den Veranstaltungen in diesem Sommer und meine Aufgabenstellung zu lesen gegeben.
Dann habe ich von meinem Entwurf einer Stadt-Landschafts-Reise erzählt und auch schon die einzelnen Stationen beschrieben. Meiner Mutter kam die Zeitspanne von neun Stunden sehr lang vor und sie schlug vor, die Reise auf zwei Tage aufzuteilen. Außerdem war sie besorgt, ob das Wetter mitspielen würde, da wir fast ausschließlich ohne Dach über dem Kopf auskommen müssen würden.
Einen Verbesserungsvorschlag hatte sie für diesen Fall allerdings nicht anzubieten.
Mein Vater war interessiert zu erfahren, wie ich das Essen an die jeweiligen Orte bringen würde. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich das selbst noch nicht und so überlegten wir, dass ich wohl noch einen Freiwilligen finden müsste, der mit einem Automobil aushelfen kann.
Sehr angetan waren meine Eltern davon, dass ich mich bei meinen Vorbereitungen mit den heimischen Pflanzen und Tieren beschäftigt habe. Meine Mutter, ihres Zeichens Apothekerin, schickte mir direkt ein paar hilfreiche Hefte über Sträucher, Blumen, Bäume und Wildtiere und regte an, dass ich auch etwas über Gift- und Heilpflanzen einbauen sollte. Mein Vater meinte, bei Fragen zu Vogelarten sollte ich meine Großmutter anrufen, da sie auf diesem Gebiet Spezialistin sei.
Unsere Stadt-Landschafts-Reise
Wenn auch arg verspätet, möchte ich auch noch etwas zu unserer Stadt-Landschafts-Reise schreiben. Zunächst möchte ich noch einmal die Grundsätze der Pfadfinder schriftlich nachreichen, die ich euch vermitteln wollte.
Spuren des Gründers
Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg ist - im Gegensatz zu vielen anderen Pfadfindergruppierungen wie z.B. den Weltenbummlern - offiziell anerkannter Teil der Weltpfadfinderbewegung. Diese Bewegung wurde 1907 von Lord Baden-Powell of Gilwell gegründet. Auf diesen Mann gehen einige der auch heute noch gültigen erzieherischen Grundsätze der DPSG zurück:
Paddle your own canoe
Dies bedeutet, dass Kinder und Jugendliche in der DPSG lernen sollen, ihr Leben selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen und zu gestalten. Sie müssen lernen, bei ihrem Handeln mögliche Konsequenzen abzuschätzen und diese in Kauf nehmen.
Learning by doing
Dieses Prinzip sagt aus, dass bei den Pfadfindern möglichst viele Sachen angepackt und ausprobiert werden. Durch praktisches Tun ist ein effektives Lernen möglich, und nur durch das Tun und Ausprobieren kann man (Lebens-) Erfahrungen sammeln.
Look at the boy
In diesem Grundsatz ist eine Sache verankert, die uns grundsätzlich von z.B. Sportvereinen unterscheidet: Der schwächste der Gruppe bestimmt das Tempo der Gruppe. Es geht also bei der DPSG nicht um persönliche Leistung, sondern darum, gemeinsam als Gruppe etwas zu erreichen und die schwächeren Mitglieder der Gruppe zu unterstützen.
Obwohl ich diejenige war, die den Ablauf schon vorher kannte, habe ich eine ganze Reihe überraschender Erkenntnisse gewonnen, nicht nur aufgrund der einzelnen Präsentationen. Im Einzelnen wären das:
- Sonnenaufgänge sollte man besser außerhalb von Aachen beobachten - da sieht man sie vielleicht (Katharina, wie hast du das geschafft?)
- Heliumballons wollen gut festgehalten werden
- Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, regnet es in Aachen
- Iraner sind sehr hilfsbereite Menschen und tragen Taschen mit Frühstücksutensilien meilenweit
- BWLer verspüren bei längeren Spaziergängen und Busfahrten den Drang, zu singen (ich hätte doch Liedtexte vorbereiten sollen, nach der Reaktion beim Vortreffen hatte ich nicht damit gerechnet)
- bei der Baumbestimmung hätte ich auch ausgefallenere Exemplare nehmen können, die Aufgabe war vielleicht zu einfach - oder meine Reisegruppe zu gut informiert
- Lateinische Ausdrücke in den Raum zu werfen macht immer einen gebildeten Eindruck
- Anwohner des Paulinenwäldchens scheuen weder Wind noch Wetter, wenn es um den Meinungsaustausch über ihren Obeliskenplatz geht
- Koryphäen der Pflanzenbestimmung wachsen in Baesweiler auf
- Geographen sind die besseren Dreibeinläufer
- es gibt Kompass-Naturtalente unter BWLern
- meine Sorgen, ob alle mitmachen würden, waren unbegründet , eventuell hätte ich mehr Spiele einplanen sollen, was natürlich mehr Zeit in Anspruch genommen hätte - Lars hatte da einige gute Vorschläge auf Lager
- nur ein wasserdichter Schuh ist ein guter Schuh (gilt für Aachen)
- wer früh aufsteht, hat mehr vom Tag - in der Theorie schön, aber morgens wenig überzeugend
Für die Vorbereitung der Stadt-Landschafts-Reise hatte mir meine Mutter (wie oben erwähnt) Hefte aus ihrer Apotheke besorgt, in denen Informationen über heimische Tier- und Pflanzenarten stehen. Falls jemand von euch Interesse an diesen Heften hat, schreibe ich euch hier die Titel auf und ihr könnt mir eine Mail schicken, welche der Hefte ihr gerne hättet. Im Handbuch für Pfadfinder sind zwar auch einige Pflanzen aufgelistet, aber leider nur mit Namen und schwarz/weiß Zeichnung.
Laub- und Nadelbäume - Wildpflanzen für den Hausgarten - Heilpflanzen für die Hausapotheke - Vorsicht Giftpflanzen! - Feld- und Wiesenblumen - Sträucher aus Wald und Flur - Im Wald und auf der Heide (Wildtierarten)
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