Dienstag, 15. Juli 2008
Abschlussstatement
koonen_jopek_batra, 22:37h
Hallo zusammen,
mit ein bisschen Verspätung haben wir nun auch unser endgültiges Abschlussstatement online gestellt:
Als wir nach dem Einführungstermin zum Seminar die Aufgabenstellung das erste Mal durchlasen, waren wir sehr überrascht. Ein Seminar in der Art hatten wir wohl alle noch nicht besucht. Die Tatsache, dass sich fast die gesamte Kommunikation rein über den Blog abspielen sollte, sowie das selbständige Arbeiten in diesem Umfang waren Neuland für uns. Diese Form des Arbeitens empfinden wir im Nachhinein betrachtet sehr gut, weil man in dem Sinne keine festen Abgabetermine, bzw. festen Semiartermine hatte, sondern jedes Mal auf’s Neue eine Woche Zeit hatte, um die Wochenaufgabe zu bearbeiten. Außerdem ließen die Aufgaben wesentlich mehr Raum für Kreativität. Die freie Auswahl der Untersuchungsmethode und die Möglichkeit anhand von Fotos den anderen Seminarteilnehmern die eigenen Ergebnisse immer wieder aktuell präsentieren zu können, wäre bei einem festen Seminartermin in diesem Umfang sicherlich nicht möglich gewesen.
Auch das Kennen lernen der Promenadologie als neue Art des Wahrnehmens unserer Umwelt und die begleitenden Spaziergänge mit Bertram waren eine interessante Abwechslung zum sonstigen Uni-Alltag.
Anfangs waren wir allerdings noch eher skeptisch, ob sich das Gebiet des Pferdelandparks als geeignet erweisen würde, da wir keine genaue Vorstellung hatten, was sich dort tatsächlich alles abspielen würde. Dies lag allerdings wohl daran, dass wir uns vorher nie näher mit der Soers und ihrer Umgebung auseinandergesetzt hatten und sie nicht als so facettenreich empfunden hatten, wie sie sich uns im Laufe des Semesters präsentierte. Unter dem Begriff des Pferdelandparks konnten wir uns anfangs zwar etwas vorstellen, so wurde uns die Größe dieses Projekts aber erst im Laufe des Seminars bewusst.
Bei unseren ersten Streifzügen durch das Untersuchungsgebiet fiel uns häufiger das Tuchwerk auf, da es weithin aus vielen Blickwinkeln aufgrund seines roten Backsteinschornsteins erkennbar war und wir es auch schon bei unserem ersten gemeinsamen Spaziergang von der Lousbergterrasse aus sehen konnten.
Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten, weil sich unser Ort nicht allzu aktiv präsentierte, können wir abschließend sagen, dass uns das Tuchwerk in vielerlei Hinsicht überrascht hat. Zum einen die weitreichende Geschichte bis ins späte Mittelalter hinein und zum anderen der absehbare Funktionswandel: weg von der industriellen Fertigung, hin zur vielseitigen Nutzung (bspw. als Museum). Leider waren die Veränderungen durch die oberflächliche Dokumentation in Form von Fotos alleine nicht feststellbar. Also weiteten wir unsere Untersuchungen auf die Recherche zur Vergangenheit und Interviews mit dem Geschäftsführer der Tuchwerk Aachen e.V., Herrn Buhren, bezüglich der Zukunft des Tuchwerks aus. Auch die Dokumentation fester Punkte rund um das Tuchwerk, in regelmäßigen Abständen von jeweils (mehr oder weniger) einer Woche, haben wir weiterhin durchgeführt. Nach den ersten Wochen verständigten wir uns gemeinsam auf den Hintergarten am Teich als endgültiges Motiv unserer Fotodokumentation, da hier neben der generellen Atmosphäre – bedingt durch wechselnde Witterung und Vegetationszustände - auch durch die Nutzung der Anwohner geringe Veränderungen zu erkennen waren. So hätten sich die Fotos generell ziemlich geglichen, da das Wetter doch an den meisten Tagen eher gut bis sehr gut war (mit einer Ausnahme, als gleich nach unserem obligatorischen Rundgang die Sintflut über uns hereinbrach), wären hier und da nicht Veränderungen in der Konstellation der Stühle aufgetreten, oder wäre etwa die
Feuerstelle nicht benutzt worden, oder, oder, oder…
Sehr interessant war auch, dass wir mit dem Brückenhindernis und der Lousbergterrasse die Objekte zweier weiterer Gruppen in mehr oder weniger direkter Nachbarschaft hatten, die sich ja über das Semester hinweg doch stark verändert haben und deren Fortschritte wir also nicht nur über den Blog mitverfolgen konnten.
Ziemlich enttäuscht waren wir jedoch von den Temporären Gärten. Weniger von den Installationen selbst (wobei man hier an der ein oder anderen Stelle – wenn man sie dann endlich gefunden hatte - vielleicht auch etwas mehr Erklärungen hätte vertragen können, die Künstler aber manchmal nicht anzutreffen waren) als von der Organisation des Ganzen. Eine Idee wie diese so wenig in die Öffentlichkeit zu tragen, Führungen nicht zu den angekündigten Zeitpunkten, an den angekündigten Treffpunkten abzuhalten, Karten zu verteilen, die so gut wie keinen Informationsgehalt hatten, haben das schöne und eigentlich ja auch gut gedachte Konzept in seiner Umsetzung eher zu einem Ärgernis werden lassen, worunter sicher auch die Künstler selbst gelitten haben, die mit ihren Ideen eine interessante neue Sicht auf die verschiedensten Themen und auch auf die Soers ermöglichen wollten.
Bei unserem gemeinsamen Abschlussspaziergang hatten wir dann auch schließlich noch die Gelegenheit, die Untersuchungsorte der anderen Gruppen kennen zu lernen. Besonders das Haus Heyden hat uns gut gefallen, auch da wir es (außer Anja, die gleich um die Ecke wohnt) leider vorher noch nicht besuchen konnten, um uns ein eigenes Bild machen zu können.
Der Spaziergang ermöglichte noch einmal eine ganz andere Sicht auf die Orte und das Untersuchungsgebiet. Trotz der kurzen Nacht im Vorfeld und der eher bescheidenen Witterungsverhältnisse hatten wir sicherlich eine nette Zeit zusammen (danke auch noch mal an Nina – vor allem in Anbetracht der Unwägbarkeiten, die zu kleinen Abänderungen im Programm geführt haben, hast du das super gemacht!). Wozu auch die unterschiedlichen und originellen Präsentationskonzepte ihren Teil beigetragen haben.
Des Weiteren hätten wir es für sehr interessant empfunden, wenn der Blog öffentlicher gewesen wäre, sodass man seine Ergebnisse nicht nur innerhalb des Seminars hätte diskutiert können, sondern auch direkt mit den Anwohnern selbst. So hätten wir uns direkt mit den Problemen, Meinungen und Erfahrungen der Leute auseinandersetzen können, die in der Soers leben und daher den direkten Bezug zu diesem Gebiet haben.
Abschließend möchten wir sagen, dass wir diese Möglichkeit ein Seminar über das Internet zu gestalten und auch die Landschaft und deren Wandel wahrzunehmen, zu beobachten und zu dokumentieren für sehr gelungen halten. Wir würden es begrüßen, wenn wir in unserem weiteren Studium öfter derartige Veranstaltungen haben, da sie neben reiner Wissensvermittlung einen praktischen Teil beinhalten, der zum Nachdenken anregt. Dazu gehört auch das Arbeiten innerhalb des Blogs und die Möglichkeit digital auf die Ergebnisse der anderen Gruppen zurückgreifen und öffentlich mit anderen Leuten diskutierten zu können.
Das Motto ‚Wahrnehmen der eigenen Wahrnehmung‘ hat uns das ganze Seminar am meisten geprägt. Die Fähigkeit, unsere Umgebung aufmerksamer, aus verschiedenen Perspektiven – sowohl räumlich als auch zeitlich - und unter den unterschiedlichsten Bedingungen zu betrachten, anstatt sie einfach nur an uns vorbeilaufen zu lassen, wird uns auch in Zukunft hilfreich sein.
Grüße
Carina,Anja und Dennis
mit ein bisschen Verspätung haben wir nun auch unser endgültiges Abschlussstatement online gestellt:
Als wir nach dem Einführungstermin zum Seminar die Aufgabenstellung das erste Mal durchlasen, waren wir sehr überrascht. Ein Seminar in der Art hatten wir wohl alle noch nicht besucht. Die Tatsache, dass sich fast die gesamte Kommunikation rein über den Blog abspielen sollte, sowie das selbständige Arbeiten in diesem Umfang waren Neuland für uns. Diese Form des Arbeitens empfinden wir im Nachhinein betrachtet sehr gut, weil man in dem Sinne keine festen Abgabetermine, bzw. festen Semiartermine hatte, sondern jedes Mal auf’s Neue eine Woche Zeit hatte, um die Wochenaufgabe zu bearbeiten. Außerdem ließen die Aufgaben wesentlich mehr Raum für Kreativität. Die freie Auswahl der Untersuchungsmethode und die Möglichkeit anhand von Fotos den anderen Seminarteilnehmern die eigenen Ergebnisse immer wieder aktuell präsentieren zu können, wäre bei einem festen Seminartermin in diesem Umfang sicherlich nicht möglich gewesen.
Auch das Kennen lernen der Promenadologie als neue Art des Wahrnehmens unserer Umwelt und die begleitenden Spaziergänge mit Bertram waren eine interessante Abwechslung zum sonstigen Uni-Alltag.
Anfangs waren wir allerdings noch eher skeptisch, ob sich das Gebiet des Pferdelandparks als geeignet erweisen würde, da wir keine genaue Vorstellung hatten, was sich dort tatsächlich alles abspielen würde. Dies lag allerdings wohl daran, dass wir uns vorher nie näher mit der Soers und ihrer Umgebung auseinandergesetzt hatten und sie nicht als so facettenreich empfunden hatten, wie sie sich uns im Laufe des Semesters präsentierte. Unter dem Begriff des Pferdelandparks konnten wir uns anfangs zwar etwas vorstellen, so wurde uns die Größe dieses Projekts aber erst im Laufe des Seminars bewusst.
Bei unseren ersten Streifzügen durch das Untersuchungsgebiet fiel uns häufiger das Tuchwerk auf, da es weithin aus vielen Blickwinkeln aufgrund seines roten Backsteinschornsteins erkennbar war und wir es auch schon bei unserem ersten gemeinsamen Spaziergang von der Lousbergterrasse aus sehen konnten.
Nach anfänglichen Anlaufschwierigkeiten, weil sich unser Ort nicht allzu aktiv präsentierte, können wir abschließend sagen, dass uns das Tuchwerk in vielerlei Hinsicht überrascht hat. Zum einen die weitreichende Geschichte bis ins späte Mittelalter hinein und zum anderen der absehbare Funktionswandel: weg von der industriellen Fertigung, hin zur vielseitigen Nutzung (bspw. als Museum). Leider waren die Veränderungen durch die oberflächliche Dokumentation in Form von Fotos alleine nicht feststellbar. Also weiteten wir unsere Untersuchungen auf die Recherche zur Vergangenheit und Interviews mit dem Geschäftsführer der Tuchwerk Aachen e.V., Herrn Buhren, bezüglich der Zukunft des Tuchwerks aus. Auch die Dokumentation fester Punkte rund um das Tuchwerk, in regelmäßigen Abständen von jeweils (mehr oder weniger) einer Woche, haben wir weiterhin durchgeführt. Nach den ersten Wochen verständigten wir uns gemeinsam auf den Hintergarten am Teich als endgültiges Motiv unserer Fotodokumentation, da hier neben der generellen Atmosphäre – bedingt durch wechselnde Witterung und Vegetationszustände - auch durch die Nutzung der Anwohner geringe Veränderungen zu erkennen waren. So hätten sich die Fotos generell ziemlich geglichen, da das Wetter doch an den meisten Tagen eher gut bis sehr gut war (mit einer Ausnahme, als gleich nach unserem obligatorischen Rundgang die Sintflut über uns hereinbrach), wären hier und da nicht Veränderungen in der Konstellation der Stühle aufgetreten, oder wäre etwa die
Feuerstelle nicht benutzt worden, oder, oder, oder…
Sehr interessant war auch, dass wir mit dem Brückenhindernis und der Lousbergterrasse die Objekte zweier weiterer Gruppen in mehr oder weniger direkter Nachbarschaft hatten, die sich ja über das Semester hinweg doch stark verändert haben und deren Fortschritte wir also nicht nur über den Blog mitverfolgen konnten.
Ziemlich enttäuscht waren wir jedoch von den Temporären Gärten. Weniger von den Installationen selbst (wobei man hier an der ein oder anderen Stelle – wenn man sie dann endlich gefunden hatte - vielleicht auch etwas mehr Erklärungen hätte vertragen können, die Künstler aber manchmal nicht anzutreffen waren) als von der Organisation des Ganzen. Eine Idee wie diese so wenig in die Öffentlichkeit zu tragen, Führungen nicht zu den angekündigten Zeitpunkten, an den angekündigten Treffpunkten abzuhalten, Karten zu verteilen, die so gut wie keinen Informationsgehalt hatten, haben das schöne und eigentlich ja auch gut gedachte Konzept in seiner Umsetzung eher zu einem Ärgernis werden lassen, worunter sicher auch die Künstler selbst gelitten haben, die mit ihren Ideen eine interessante neue Sicht auf die verschiedensten Themen und auch auf die Soers ermöglichen wollten.
Bei unserem gemeinsamen Abschlussspaziergang hatten wir dann auch schließlich noch die Gelegenheit, die Untersuchungsorte der anderen Gruppen kennen zu lernen. Besonders das Haus Heyden hat uns gut gefallen, auch da wir es (außer Anja, die gleich um die Ecke wohnt) leider vorher noch nicht besuchen konnten, um uns ein eigenes Bild machen zu können.
Der Spaziergang ermöglichte noch einmal eine ganz andere Sicht auf die Orte und das Untersuchungsgebiet. Trotz der kurzen Nacht im Vorfeld und der eher bescheidenen Witterungsverhältnisse hatten wir sicherlich eine nette Zeit zusammen (danke auch noch mal an Nina – vor allem in Anbetracht der Unwägbarkeiten, die zu kleinen Abänderungen im Programm geführt haben, hast du das super gemacht!). Wozu auch die unterschiedlichen und originellen Präsentationskonzepte ihren Teil beigetragen haben.
Des Weiteren hätten wir es für sehr interessant empfunden, wenn der Blog öffentlicher gewesen wäre, sodass man seine Ergebnisse nicht nur innerhalb des Seminars hätte diskutiert können, sondern auch direkt mit den Anwohnern selbst. So hätten wir uns direkt mit den Problemen, Meinungen und Erfahrungen der Leute auseinandersetzen können, die in der Soers leben und daher den direkten Bezug zu diesem Gebiet haben.
Abschließend möchten wir sagen, dass wir diese Möglichkeit ein Seminar über das Internet zu gestalten und auch die Landschaft und deren Wandel wahrzunehmen, zu beobachten und zu dokumentieren für sehr gelungen halten. Wir würden es begrüßen, wenn wir in unserem weiteren Studium öfter derartige Veranstaltungen haben, da sie neben reiner Wissensvermittlung einen praktischen Teil beinhalten, der zum Nachdenken anregt. Dazu gehört auch das Arbeiten innerhalb des Blogs und die Möglichkeit digital auf die Ergebnisse der anderen Gruppen zurückgreifen und öffentlich mit anderen Leuten diskutierten zu können.
Das Motto ‚Wahrnehmen der eigenen Wahrnehmung‘ hat uns das ganze Seminar am meisten geprägt. Die Fähigkeit, unsere Umgebung aufmerksamer, aus verschiedenen Perspektiven – sowohl räumlich als auch zeitlich - und unter den unterschiedlichsten Bedingungen zu betrachten, anstatt sie einfach nur an uns vorbeilaufen zu lassen, wird uns auch in Zukunft hilfreich sein.
Grüße
Carina,Anja und Dennis
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