Sonntag, 22. Juni 2008
-Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg, 16.30 Uhr Ortsbesichtigung „Flächennutzung durch den ALRV in der Soers“, Treff: ehemalige Tuchfabrik am Strüverweg.-
-Bezirksvertretung Aachen-Laurensberg, Sitzungssaal, 17.30 Uhr, Bezirksamt Laurensberg, Rathausstr. 12; vorab 16.30 Uhr Ortsbesichtigung „Flächennutzung durch den ALRV in der Soers“, Treff: ehemalige Tuchfabrik am Strüverweg.-
(AZ, Mittwoch, 18. Juni 2008)





Nicht nur wir, dass heißt die Seminarteilnehmer des Pfadfinderprojekts, besonders unsere Gruppe, interessiert sich zur Zeit für die Aachener Soers und ihrer Umgestaltung und Eingriffen durch den ALRV mit dem CHIO in die Naturlandschaft.









Letze Woche Mittwoch trafen sich die Parteivorstände des Stadtteils Aachen- Laurensberg um die Veränderungen in der Soers zu begutachten.
Hierzu gab es eine Führung von Herrn Ratajczyk (ALRV/ Stadt Aachen) und einer Landschaft-Architektin, die dazu beauftragt ist, die Ausgleichsmaßnahmen, die von der Stadt eine Auflage sind, sinnvoll durchzuführen.
Diese Ausgleichsmaßnahmen waren die Bedingung dafür, dass dem ALRV die Genehmigung erteilt worden ist, im Soerstal Änderungen bezüglich des CHIO durchzuführen.






Jarkun und ich schlossen uns der Gruppe der Vertreter der Politik an. Direkt in der Nähe „unserer Brücke“ ist eine der größten Veränderungen zu verzeichnen. Entlang des weißen Weges standen bis vor einiger Zeit sehr alte und großgewachsene Pappeln. Diese wurden jedoch von starken Stürmen immer wieder in Mitleidenschaft gezogen, und so kam es, dass einiger dieser riesigen Pappeln abbrachen und andere umkippten.



Da es für einen solch großen Besucherandrang während des CHIOs zu gefährlich erschien diese Bäume stehenzulassen, mussten diese gefällt werden. Als Ausgleichsmaßnahme pflanzte der ALRV 80 Weiden.

Nach einiger Zeit kamen wir auch zu unserer Brücke. Die Brücke, so ist es vorgesehen, soll nach dem CHIO diesen Jahres so weit abgebaut werden, wie es möglich ist, dass heißt es werden alle umliegenden Hindernisse abgebaut und von der Brücke selber werden die Geländer entfernt. Dieses soll dazu dienen, dass die Brücke von weitem in der Landschaft nicht mehr hervorstechen soll. Rechts und links sind auch damals zwei bepflanzte Wälle aufgeschüttet worden um die Brücke zu tarnen.

Eine weitere interessante Information, die wir gewinnen konnten war die, dass nach dem Turnier die gesamten Wiesen nicht mehr gemäht werden. Erst im nächsten Jahr, ca. einen Monat vor dem Wettkampf wird wieder angefangen, die Wiesen für den Parcours zu präparieren.

Auf unsere Frage, warum an dieser Stelle eine Brücke errichtet worden ist, gibt es wohl wirklich nur den Grund, dass in den Regularien der Cross Country WM Strecke eine Brücke als Pflichthindernis vorhanden war.

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Noch ein Gedanke: Temporäre Gärten vs. kleine Gärten für Generationen











Nach dem Besuch der Temporären Gärten fallen mir auf dem Weg nach Hause die neuen Schrebergärten ein. Spontan komme ich auf die Idee, sie von Nahem anzuschauen. Die aus der Ferne betrachtet eher eintönig wirkenden Holzhäuschen haben aus der Nähe betrachtet einen erstaunlich andersartigen Eindruck gemacht. Reges gärtnerisches Treiben, plätscherndes Wasser, Klopfgeräusche von Bauarbeiten , spielende Kinder und sich "über den Zaun" unterhaltende Frauen und Männer.
Langsam wird mir klar, dass ich mich von meinen vorschnellen ,teils übernommenen Urteilen anderer Menschen bezüglich Schrebergärten , verabschieden sollte. Gut, dass ich mir hier selbst ein Bild machen konnte.
Als ich mit einer Dame ins Gespräch komme,erzählt sie mir, wie schwer es für viele war, die alten Schrebergärten zu verlassen, die teilweise schon über mehrere Generationen gepflegt worden waren:
"Ein Leben in der Stadt ohne Garten, das geht garnicht. Es hat viele Diskussionen gegeben und es war mit viel Anstrengung verbunden, doch nun sind wir froh hier zu sein.Viele Pflanzen haben wir mitgenommen, oder auch die alten Steine, die schon so viel erzählen könnten. Der wunderschöne Blick ins Tal entschädigt uns für die vielen Unannehmlichkeiten der letzten Zeit."

Ich habe erkannt wie wertvoll für diese Menschen diese Gärten sind. Wie kleine Inseln ,durch sorgfältiges Anpflanzen ausgesuchter Pflanzen (deren Blütenfarben harmonieren müssen) einladenden Gartenbänken und kleinen Wasserflächen gekennzeichnet, liegen diese Gärten
dort und bei meinem Gang entlang dieser Schrebergärten wurde mir klar, dass auch diese durch "ordentliches Aussehen "( Was - so heißt es jedenfalls- der Bürger so schätzt) charakterisierten Gärten Aufmerksamkeit verdienen.
Gepflegte Rasenflächen und gärtnerische Kunstwerke
versus "Wilde "Natur !
Gepflanztes Grün und spontane Vegetation tragen sicherlich zur Auflockerung der Stadt-Landschaft bei.
Ich denke zum Wohlbefinden der Einwohner ist nicht nur die vom Menschen gestaltete Umgebung , sondern auch ein Mindesmaß "Natur" notwendig.

Liebe Grüße

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Unsere Eindrücke von den Kunstwerken der Temporären Gärten und unsere Idee einer Stadtlandschaft am Aachener Hauptbahnhof
Unsere Eindrücke von den Kunstwerken der Temporären Gärten
und unsere Idee einer Stadtlandschaft am Aachener Hauptbahnhof

Verändern sie die Landschaft bzw. die Landschaftswahrnehmung?
Ja, die Installationen werden von den Spaziergängern wahrgenommen und hinterfragt. Das sonst als selbstverständlich gesehene, gewohnte Landschaftsbild erlangt durch die Gestaltung durch die verschiedenen Künstler neues Interesse. Die Spaziergänger, sowohl die Passanten, die zufällig vorbeikommen, als auch diejenigen, die bewusst die Temporären Gärten anschauen, kommen ins Gespräch. Sie tauschen sich aus über diese Landschaft in der Soers und über die Kunstwerke. Diesen sozialen Aspekt, Kommunikation zwischen den Menschen über Wahrnehmung von Landschaft und künstlerisches Gestalten zu fördern, fanden wir beeindruckend.



Wirken sie wie Fremdkörper oder sind sie Teile der Landschaft?
Die Zelte (GLOBAL VILLAGE, 9) wirken zunächst einmal unauffällig.
Die 3000 „Blüten“ am Wildbach (NATÜRLICH KÜNSTLICH, 8) erscheinen von weitem als natürlich gewachsen und erst beim näheren Betrachten erkennt der Betrachter die künstlichen Becher und Löffelchen, die dann die Assoziation an Abfall und Wegwerfgesellschaft zulassen.





Die WIESENKÜCHE(6) erscheint uns und den Spaziergängern, mit denen wir uns unterhalten haben, als ein Erlebnis der besonderen (köstlichen) Art. Entführt in eine andere Zeit, fasziniert über die Vielzahl der Kräuter und deren wunderschönen Gerüche fühlen sich hier die Menschen wohl. Karola Schlegelmilch und ihre Wiesenküche passen sehr gut in das schöne Soerstal und sind für die Stadtmenschen eine Bereicherung.



Auch die roten Sitzgelegenheiten (ROUGE en VERT, 4) harmonieren sehr gut mit der Landschaft. Ihr einladender Charakter an diesem etwas düsteren, aber sehr geheimnisvollen Ort im Soerstal hat ebenfalls großen Eindruck auf die Besucher gemacht. Schade, dass die Idylle an dieser Stelle durch die vielen Mücken etwas gestört wird.





Die differenzierte Betrachtung der verschiedenen Installationen führt uns auch zum Blumenteppich (THE FLYING GRASS CARPET, 2) am Soerser Weg. Dieser künstliche Blumenteppich auf der echten, natürlichen Grasfläche fällt nicht so sehr ins Auge. Wir trafen dort eine Familie, die es sich dort für eine kurze Zeit gemütlich machte, doch eines der Kinder hob sofort die Kante der künstlichen Grünfläche hoch, um zu schauen, wie es denn darunter aussah. Die natürlichen Bodendeckerpflanzen waren braun geworden, Fotosynthese kann dort nicht mehr stattfinden und auch den Bodenlebewesen der obersten Bodenschichten wird diese Installation nicht gut tun:







Unser Alternativvorschlag:
Wie wäre es, diesen „ornamentalen Teppich aus künstlichen Grasfasern“ auf dem großen steinernen Vorplatz des Aachener Hauptbahnhofs auszulegen?
Wir sind überzeugt, dass auch dort die Menschen Platz nehmen werden, sie würden ins Gespräch kommen über Themen wie Landschaft, Kunstwerke und Stadtgestaltung – eine anregende „Stadt-Landschaft“ für Aachener und Reisende. Ein Hinweis auf das Projekt der Temporären Gärten im Soerstal würde zusätzlich Besucher in die Soers locken.



Erregen die Kunstwerke Aufmerksamkeit?
Als ich in der vergangenen Woche durch den Strüver Weg ging, „erschienen“ mir zwei Frauen in weißen Kitteln, einen kleinen Wagen hinter sich herziehend. Die Menschen in den vorbeifahrenden Autos schauten erstaunt. Diese Situation erregte Aufmerksamkeit, ein bisschen Science-Fiction-Atmosphäre. (The Modesty of Moss)


Die KNOPFGESCHICHTEN (10) erzählen viel über das Leben der Stadtmenschen in Aachen in vergangenen Jahren. Sie erregen Aufsehen auch mit ihrer Ausstellung im Rahmen der ECHOLOT-Veranstaltung im Ludwig Forum.


Sind die Kunstwerke leicht zu finden?
Die Besucher der Temporären Gärten können die meisten Installationen gleicht finden. Der Plan ist außerdem eine gute Hilfe zur Orientierung.


Was waren die Intentionen der Künstler?
Grundsätzlich ist es den meisten Künstlern gelungen die Aufmersamkeit der Besucher auf ihre Kunstwerke und die damit verbundene Landschaftsveränderung bzw. neuen Wahrnehmung von Landschaft zu richten. Die Aussagen der einzelnen Projekte unterscheiden sich natürlich, aber gerade diese verschiedenen Ansätze machen den Reiz aus, um einen neuen, bewussteren Zugang zu Natur und Stadt-Landschaft zu finden.


Was sagen die Künstler dazu?
Die Künstler, mit denen wir gesprochen haben, haben ihre Installationen und die damit verbundenen Ambitionen sehr authentisch vermittelt. Es hat uns Spaß gemacht, uns mit den Künstlerinnen und Künstlern auszutauschen.
Wir hatten allerdings den Eindruck, dass sich einige Künstler wünschen, dass mehr Besucher in das Soerstal kommen.


Fazit:
Die Temporären Gärten sind eine Bereicherung, denn sie lenken die Aufmerksamkeit der Menschen aus der Stadt auf die sie umgebende Landschaft. Das Soerstal wird sicherlich von vielen Stadtbewohnern bewusster wahrgenommen und die Temporären Gärten bringen Menschen ins Gespräch – in der heutigen schnelllebigen Zeit eine äußerst wertvolle soziale Funktion.



Liebe Grüße
Jaikun und Christoph

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Pleiten, Pech und Pannen Part II?! – nein, diesmal mit Happy End!
Am Freitagnachmittag haben wir die Temporären Gärten besucht.
Pünktlich um zwei Uhr waren wir am Ausgangspunkt der Führungen am Kloster St. Raphael um uns die Kunstwerke anzusehen und auch erklären zu lassen (Erster Tipp: Am besten nicht direkt die erste Führung am Tag mitmachen). Außer uns drei waren sechs älteren Teilnehmer mit dabei. Sie hatten von den Gärten und den Führungen aus der Zeitung erfahren (Der Altersdurchschnitt sank mit uns rapide).
Unsere Führer waren zwei junge Austauschstudenten (Architektur) aus China. Bald merkten wir, dass dies zu Problemen führte, die beiden konnten leider nur wenig Deutsch, konnten zu den Kunstwerken nichts sagen (außer zu dem an dem sie selber mitgewirkt hatten).

Vom Kloster Raphael ging es los zum ersten Kunstwerk dem „Grasland – Schneeland“, die Wagen waren noch unter einer Folie eingepackt und abgeschlossen. Als wir weiter gingen kam das Gefühl auf, dass die beiden Studenten den Weg auch nicht richtig kannten. Die meisten Teilnehmer der Führung waren nicht sehr erfreut.
Auch das nächste Kunstwerk „Public viewing pond pvp08“ war noch nicht ausgepackt. An dieser Stelle möchten wir anmerken, dass wenn etwas um 14Uhr auf macht und auch um 14Uhr die erste Führung startet, sollten die ausgestellten Sachen fertig vorbereitet sein für den Tag.
Am „Passe-Partout“ fanden wir Überreste der Installation „Gartenzwerge“.

Auf die weitere Suche nach Kunstwerken machten wir uns schließlich alleine. Wobei der Plan, den man bekommt, an einigen Stellen auch nicht ganz der geographischen Wahrheit entspricht. Nachdem wir die „Garninstallation“ (falsch eingezeichnet im Plan, oder?!) und „Im Nebel“, was uns bis dahin am besten gefallen hat, hinter uns gelassen hatten gingen wir auf den Lousberg zu. Die Kunstwerke 17 und 18 („F³“, „Rauschende Bäume“ konnten wir allerdings nicht finden.
Am Tuch werk (wir sind nicht mehr der offiziellen Route gefolgt) konnten wir dann die beiden dort angesiedelten Kunstwerke „natürlich künstlich“ und „Global village“ bewundern, hier war allerdings schade, dass die Informationstafeln nicht mehr vorhanden waren.

Bis dahin waren wir eher enttäuscht von den Temporären Gärten. Doch dann fanden wir unser persönliches Highlight: Die „Wiesenküche“. Als wir davon auf dem Plan gelesen haben, war unser Interesse sehr geweckt. Auf dem Weg dorthin waren wir schon mal überaus begeistert über den wunderbar weiten Blick über das CHIO-Gelände der sich uns bot. Entlang des Baches kam man sich ein wenig vor wie an der Nordseeküste im Urlaub: der Wind pfiff, angenehm um uns und durch das Gras. Es war als ob man an einem kleinen Deich und Kanal entlang ging.

EXKURS: Was ist schön?
Für uns war das eindeutig ein schöner Ort, also etwas, dass man mit einer schönen Erinnerung verbinden kann bzw. etwas, worin man etwas sieht, das einen an die schöne Erinnerung erinnert.
Wir alle haben als Kinder unsere Urlaube meist an der Nordsee verbracht, das war unsere schöne Erinnerung.

An der Wiesenküche begrüßte uns Karola Schlegelmilch sehr fröhlich und bot uns direkt ein Stück Brennnesselpizza mit Gänseblümchen an, und die schmeckte gut.
Danach begaben wir uns mit ihr auf die Suche nach jungem Löwenzahn und Vogelmiere um daraus einen Salat zuzubereiten. Während wir die Blätter klein schnitten probierten wir außerdem Lindenblüten, Vogelmiere pur, Sauerampfer und Birkenblütentee. Alles durchaus lecker, aber was uns natürlich sehr beeindruckte war, was man alles in der Natur finden kann was essbar ist.
Der Salat wurde dann noch mit einem Honigsenfdressing angemacht.
Danach begaben wir uns auf die Suche nach weißen Taubnesseln, was ebenfalls Kindheitserinnerungen wachrief: Als Kinder haben wir immer die weißen Blüten abgezupft und den süßen Nektar raus gesogen.
Aus den Taubnesseln sollte zusammen mit Zitronenmelisse und Pfefferminz eine süße Suppe werden. Das ging auch wirklich sehr schnell und schmeckte super. Neben Karola war auch ein Fotograf die ganze Zeit mit dabei, der Bilder für einen Bildband über die Temporären Gärten machte. Auch er gesellte sich zu uns und wir aßen in dieser Wunderbaren „Urlaubsatmosphäre“ unsere Suppe.

Die Rezepte schrieben wir uns ab und machten uns weiter auf den Weg, auf dem wir noch das Kunstwerk „Rouge en Vert“ sehen konnten. Die Nummer fünf „Vom Riechen und Sehen“, die eigentlich auf dem Weg liegen sollte, konnten wir aber auch nicht finden.
Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten und dem etwas undurchsichtigen Plan war es ein echt toller Tag in der Soers mit interessanten Erfahrungen und Bekanntschaften. Ein solch schöner Tag konnte nur mit einem schönen Abend in unserem Untersuchungsgebiet enden.


Ein schöner Abend
Wir hatten uns kleine Knabbereien mitgebracht und es uns erstmal gemütlich gemacht auf den Bänken. Beim Essen ließen wir uns noch mal unsere Erfahrungen in den Temporären Gärten durch den Kopf gehen.
Der Ort wirkte sehr entspannend auf uns, es war sehr wenig los und die abendliche Stimmung mit dem leisen Vögelgezwitscher sehr schön.

Um uns für das Wochenende soviel Freiraum wie möglich zu schaffen nutzen wir das gemütliche Zusammensitzen dazu unser Präsentationskonzept für Freitag zu präzisieren und die verschiedenen Sachen mal durchzuspielen. Und dann, für den perfekten schönen Freitagabend ließen wir jeglichen Gedanken an die Uni hinter uns und plauderten einfach über Gott und die Welt.
Zum Abschluss machten wir noch mal einen gemütlichen Spaziergang auf den Waldwegen rund um den Obeliskenplatz.

Veränderungen?!
Die Installationsvorrichtung für die Informationstafel, die vor ca. zwei Wochen neben dem Obelisken errichtet wurde, ist leider immer noch nicht mit Informationen bestückt worden. Vielleicht aber dann am Freitag.

Bis Freitag, wir freuen uns
Katharina, Jenny und Anna

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Samstag, 21. Juni 2008
Dem „Schönen“ auf der Spur
Teil 1

Zu der -nur augenscheinlich einfachen- Frage, wo es schön sei, wurden - wie ich finde - von vielen Gruppen schon sehr treffende Antworten geleistet.
Bedingungen, die Schönheit evozieren, seien etwa „Abwechslungsreichtum“ - auch „Wechsel der Perspektive“ -, „(positive) Emotionen“, „(stimmige) Atmosphäre …, um nur einige von ihnen zu wiederholen. Auch die „Relativität“ solcher Wahrnehmungen wurde betont.

Meiner Ansicht nach lässt sich landschaftliche Schönheit schwer fassen oder gar quantifizieren.

Es wäre wohl absurd zu behaupten, acht Bäume in Reihe wären schön, neun dagegen nicht, oder ein Berg mit einer Steigung von 35 Grad wäre schön, einer mit 37,5 nicht mehr, ein sattes Grün wäre einem pastellenen Grün vorzuziehen oder umgekehrt (wobei die Unterscheidung feiner Farbnuancen ja schon ein gewisses Problem aufwirft) … uns so weiter, und so fort.

Landschaftliche Schönheit muss also irgendwo anders zu suchen sein.

Hmmm. Ich muss zugeben, dass ich diese Frage nicht abschließend beantworten kann.

Dennoch kann ich für mich persönlich bestätigen, dass Abwechslung vielleicht keine hinreichende, doch aber eine notwendige Bedingung von „Schönheit“ darstellt. Überhaupt erkennt man ja erst durch Kontraste: kein Licht ohne Schatten, kein Schatten ohne Licht …

Eine Reise durch Marokko ist in meinen Augen solch ein Beispiel für Abwechslungsreichtum. Das Land erstreckt sich in nordöstlicher -südwestlicher Achse sehr weit, quer dazu weist es jedoch relativ geringe Distanzen auf. Im Norden säumt die wunderbar lange Meeresküste des Nord-Atlantiks das marokkanische Festland, im Süden bildet das Atlas-Gebirge eine rettende Grenze. Es hindert die Sahara daran, Marokko und die anderen Maghreb-Länder zu verschlingen. So lassen sich bei einer Fahrt „quer“ durchs Land, von Ouarzazate über Marrakesch nach Essaouira etwa, in ziemlich kurzer Zeit die verschiedensten Topografien und Vegetationen auskundschaften.

Ach ja, und wenn ich aus Marokko zurückkehre, dann freue ich mich über das vertraute, üppige Grün des Heimatlandes.


Und jetzt „Schönheit“ ex negativo (auch am Beispiel Marokkos): Nicht schön, beim besten Willen nicht, sind die Müllberge, die – fehlenden – Kläranlagen, die Abgase und der Lärm unzähliger Autos und überhaupt das ganze Ausmaß an Umweltverschmutzung, das in marokkanischen Städten (im Falle des Mülls auch auf dem Lande) nicht zu übersehen, überriechen und überhören ist.

Teil 2

Wie unterschiedlich Wahrnehmung doch sein kann, zeigt sich an folgendem: Als ich meiner Mutter vor ein paar Jahren erzählte, ich wolle nach Helgoland reisen, um dort einige Tage das weite, offene Meer zu genießen, sah sie mich sehr überrascht an und gab zu Bedenken, dass es dort sehr, sehr, sehr langweilig sei und ich nach ein paar Stunden vermutlich wieder zurückkehren wollte. Die Insel sei viel zu klein und in einer Stunde zu Fuß hätte man sie schon komplett umrundet. Mit der Langeweile hatte sie sich aber sehr getäuscht, denn ich empfand die Insel als spektakulär und hätte ruhig noch etwas länger bleiben können, wenn auch nicht mein ganzen Leben lang.
Offensichtlich spielt also auch der Erkundungsspielraum eine gewisse Rolle. Für manch einen bietet sich Vielfalt schon auf sehr begrenztem Raum, ein anderer bewegt sich lieber in weiter, „unendlich“ erscheinender Landschaft.

Teil 3

Der schönste Ort in der Soers? – In unseren Augen: unser Untersuchungsgebiet. Wir haben es ja nicht grundlos ausgewählt.

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Freitag, 20. Juni 2008
„Brückengemälde“ und eine poetische Annäherung an die Natur
„Brückengemälde“ und eine poetische Annäherung an die Natur






Angesichts der vielen Fotos von unserer Brücke in der Soers erscheinen Zeichnungen eher als unvollkommen und leicht überflüssig.
Doch war es uns ein Bedürfnis uns zeichnerisch unserem Untersuchungsgebiet zu nähern.
Jiakun zeichnete dieses Bild - und es erforderte viel mehr geistige Aktivität als das bloße Betrachten der Fotos.

Wurden wir durch die Kunstwerke in der Soers zu diesem „Brückengemälde“ inspiriert?
Neben dem naturwissenschaftlichen Zugang zur Natur, der sich durch den Anspruch an Objektivität , exakte Terminologie und analytisches Erklären auszeichnet, ist das künstlerische Schaffen, so wie wir es auch bei den Temporären Gärten erleben, eine andere Art der Konfrontation, sowohl mit der Natur als auch mit dem Phänomen Kunst.

„Was ist Kunst?“
Mit dieser spannenden Frage wollen wir uns in einem der nächsten Beiträge beschäftigen.

Bei all diesen Überlegungen kam uns auch der Gedanke an eine poetische Annäherung an Natur.
Wir haben ein Goethe Gedicht für Euch ausgesucht, welches Natur und Kunst thematisiert.


LANDSCHFAFT

Das alles sieht so lustig aus,
So wohl gewaschen das Bauerhaus,
So morgentaulich Gras und Baum,
So herrlich blau der Berge Saum!
Seht nur das Wölkchen, wie es spielt
Und sich im reinen Äther kühlt!
Fände sich ein Niederländer hier,
Er nähme wahrlich gleich Quartier,
Und was er sieht und was er malt,
Wird hundert Jahre nachgezahlt.

Wie kommt dir denn das alles vor?
Es glänzt, als wie durch Silberflor,
Durchscheinend ist´s, es steht ein Licht
Dahinter, lieblichstes Gesicht.
Durch solcher holden Lampe Schein
Wird alles klar und überein.
Was sonst ein garstig Ungefähr,
Tagtäglich, ein Gemeines wär´-
Fehlt´s dir an Geist und Kunstgebühr,
Die Liebe weiß schon Rat dafür.



War Goethe in der Soers? ;-)
Wir hoffen, dass Euch dieses Gedicht gefällt.


Liebe Grüße


Jiakun und Christoph

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"Weißer Weg" im Pferdelandpark wächst, AZ 20.6.
Hallo zusammen!

Heute morgen haben wir wieder mal einen Bericht über unseren Weißen Weg im Pferdelandpark gefunden, hier ist die online Version.

Beschrieben wird ein Bauvorhaben in Bank/Kohlscheid. Dort soll ebenfalls eine Panoramaterrasse entstehen.

Der Artikel ist in sofern interessant, als dass hier mal ein Bauprojekt vorgestellt wird, das nicht von einer unserer Gruppen beobachtet wird.

Und jetzt machen wir uns auf zu einer Führung in den Temporären Gärten und wir werden heute abend die Aufgabe von letzter Woche nachholen, einen schönen
Abend an unserem Ort zu verbringen.
Bericht darüber dann später!

Bis dann
Jenny, Katharina und Anna

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Donnerstag, 19. Juni 2008
Recycling
Welche Gegenstände und Objekte schreien nach einer neuen Verwendung?
Was kann man damit machen?


In der Soers kann man Knöpfe und Teile von zerbrochenen Porzellangegenständen in den Feldern finden. Dies haben auch die beiden Künstlerinnen der Installation „Knopfgeschichten“ (Temporäre Gärten, Projekt Nummer10) festgestellt und aus den Fundstücken ein Netz gewoben.
Auf einem meiner Ausflüge ins Untersuchungsgebiet habe ich ein paar schöne Porzellanscherben gefunden, die meiner Meinung nach eine neue Verwendung finden sollten.
Es gefiel mir sehr gut, wie die Scherben ungeordnet nebeneinander im Boden lagen, sodass man nicht sagen konnte, was sie ursprünglich einmal waren. So kann man seiner Phantasie freien Lauf lassen und sich vorstellen, wozu sie früher genutzt worden sind oder versuchen, zusammengehörende Muster zu entdecken oder sich einfach am neuen Bild erfreuen, dass die zusammengewürfelten Scherben ergeben. Daher würde ich meine Fundstücke genau in dieser zufälligen Form neu verwenden wollen.
Um den Scherben einen neuen Verwendungszweck zu geben, würde ich zunächst weitere Scherben dieser Art suchen und daraus Sitzbänke und eventuell Tische herstellen, indem die Scherben in ein Mörtelbett gedrückt werden und so eine neue Form annehmen können.
Diese könnte man dann in der Soers an besonders schönen Orten für Spaziergänger aufstellen, sodass die Keramikscherben nicht weit von ihren Fundorten entfernt werden.



Soviel zu meinem Vorschlag. Unter den Bewohnern der Soers gibt es allerdings wahre Recycling-Spezialisten, die bereits an mehreren Orten ihre Ideen verwirklicht haben.
Die Autobahnunterführung am Hochwasser-Umfluter - ein ehemals trister Ort - wurde durch einige Graffiti-Künstler aufgewertet und dient nun als Ausstellungsort für zeitgenössische Sprüh-Kunst.
Ein ehemaliges Kleidungsstück hat in der Soers eine bislang völlig unbekannte Funktion übernommen: die Heckendekoration. Ähnlich dem Weihnachtsbaumschmuck war diese Verzierung aber temporärer Natur, inzwischen ist die Hecke wieder schmucklos.
Auch eine Mauer und eine Bushaltestelle am Ferberberg hatten das Glück, von den Recyclern neu definiert zu werden und dienen jetzt als Kommunikationsmedien. Da diese Projekte offensichtlich mit Hingabe und Liebe zum Detail ausgeführt worden sind, wird man gerne über Ungenauigkeiten in der Rechtschreibung hinwegsehen.

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Veranstaltungshinweis: Begleitprojekt -Echolot-
Echolot

Text übernommen:

21.06.-24.08.08


Eröffnung: Freitag 20.06.2008 , 20.00 Uhr

Eine künstlerische Entdeckungsreise durch die Soers von Studierenden und Lehrenden der RWTH Aachen, der Fachhochschule Aachen und der Academie Beeldende Kunsten Maastricht.




Echolot:
Ausstellung

Die Städte Aachen, Herzogenrath und Kerkrade laden ein, die grenzüberschreitende Kulturlandschaft des Pferdelandparks neu kennen zu lernen. Vom 14. bis 29. Juni inszenieren 20 Künstler aus aller Welt Temporäre Gärten in der Soers, ab 17. August installieren die Schweizer Künstler Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger ihre Rossgeister am Lousberg. Die Ausstellung Echolot im Ludwig-Forum und sechs Spaziergänge unter dem Titel Picknick im Park runden das Angebot ab.

„Echolot" ist eine Ausstellung im Ludwig Forum, in der junge kreative Kräfte der Kunstfakultäten der Umgebung zu einem künstlerischen Streifzug durch Aachens Norden eingeladen werden. Die dabei entstehenden Fotos, Installationen, Graphiken und Videos werden in der Ausstellung gemeinsam mit themenverwandten Werken der Sammlung Ludwig in Szene gesetzt.




Hier der Flyer als PDF:

lf120080620echolot20ein_ansich (pdf, 199 KB)


Eine Präsentation des EuRegionale 2008-Projekts:
Pferdelandpark
Jülicher Straße 97-109
52070 Aachen


Eintrittspreis:

5 € EUR


Veranstalter:

Stadt Aachen, Ludwig Forum
Dr. Annette Lagler



Quelle: http://www.pferdelandpark2008.eu
http://www.ludwigforum.de/Ausstellungen/echolot/index.html


Nachtrag:


Hier ein AZ Artikel vom 19.06
123 (PDF, 509 KB)

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Gartengespräche 18:00 Uhr, Mittwoch 18. Juli 2008




Gartengespräche 18:00 Uhr, Mittwoch 18. Juli 2008

Bei den Gartengesprächen im Rahmen des Projekts Temporäre Gärten „reden“ und „diskutieren“ ausstellende Künstler mit interessierten Ausstellungsbesuchern.

Bevor jedoch die Veranstaltung begann, hatten wir die Gelegenheit mit Petra Kather (Knopfgeschichten ,10) ins Gespräch zu kommen.
Zunächst erzählte sie uns Grundsätzliches über die Temporären Gärten, dass es letztes Jahr ein ähnliches Projekt in Berlin gegeben hat und dass Künstler jedes Jahr an einer anderen Stelle solche Temporären Gärten errichten.
Auf die Frage, warum die Temporären Gärten dieses Jahr in die Soers gekommen sind, antwortete sie uns, dass der Kerngedanke der Temporären Gärten darin liege, den Kontrast und Kontext zwischen Natur und Urbanem darzustellen. Dabei werden schließlich Plätze ausgewählt, die längst in Vergessenheit geraten sind. Sie erlangen damit wieder die nötige Aufmerksamkeit.

Die Vielzahl der Künstler und die vielen Nationalitäten, wie England, Kanada und Estland fand sie als mitwirkende Künstlerin sehr beeindruckend.

Die Installation, die Petra Kather und Barbara Brouwers geschaffen haben, heißt Knopfgeschichten und ist im Deubner Hof anzuschauen.
Die beiden Künstlerinnen haben sich vorab mit dem Erdreich der Soers beschäftigt. Wie sah das genau aus?- Viele, viele Tage verbrachten sie damit, Weiden und Äcker zu durchsuchen und haben dabei viele unerwartete Funde gemacht.
Die Menge an alten Knöpfen, teilweise miteinander verschmolzenen Glasstücken, kleinen Puppen, Beinchen von Puppen u.v.a.m. war so gigantisch, dass sie beschlossen, diese zu sammeln und zu archivieren. Dabei ist nach und nach eine riesige Sammlung an alten “ Bodenschätzen“ entstanden.
Die Frage, die sich die Künstlerinnen dabei stellten war natürlich: Wo kommen diese ganzen kleinen Gegenstände im Boden her?
Nach einigen Recherchen sind sie zu der Erkenntnis gekommen, dass in der Vor- und frühen Nach- Kriegszeit, der Müll der Stadt (in der Textilindustrie betrieben wurde) auf die Felder außerhalb der Stadt gebracht worden sind.
Durch viele Gespräche mit Zeitzeugen, was natürlich auf Grund des Alters schwierig war, sind sie auf viele lustige aber auch sehr ergreifende Erinnerungen gestoßen.
Es ist echt beeindruckend wie euphorisch die beiden diesbezüglich erzählt haben.






Um 18:00 Uhr fingen dann auch pünktlich die Gartengespräche an und auch schon um 18:10 hatte der erste Künstler das richtige Video in seinem Laptop gefunden, welches er zeigen wollte.
Dieser erste Künstler war Jörg Schlinke, er zeigte uns zunächst einen Film, in dem er mit einer Axt ein Stück Holz hackt und anschließend wieder probiert dieses mit Ponal (das ist Leim) wieder zusammen zu kleben. Auf die Frage, was dieser Film sagen soll, entgegnete er, es hätte einen persönlichen Hintergrund….! Dieser hatte wohl irgendwas mit einer vergangenen Beziehung zu tun.



Als Nächstes schauten wir einen Film mit zwei Kerzen. (siehe Bild)
Diese Kerzen bewegten sich immer mehr voneinander weg. Am Anfang sah es aus wie ein Herz und später wie zwei Flammen von einer Kerze…..-!!!

Die nächste Künstlergruppe waren Petra und Barbara.(s.o.) Sie zeigten ein Bilderbuch ( limited Edition 100 Stück, 22Euro/Stück), indem sie alle ihre Fundstücke fotografiert haben.





Anschließend kamen noch weitere Künstler:
Tilman Küntzel
Projekt:Transformation von Klängen durch Stare
und
Trash/Treasure
Projekt: natürlich künstlich

Viele Grüße,
Jiakun und Christoph

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